2.8 SMTP/E-Mail

SMTP (Standard Mail Transfer Protocol) ist der übliche Standard, mit dem E-Post verschickt wird.

E-Mail (elektronische Post) ist wohl der am meisten genutzte Internet-Dienst. E-Mail erlaubt die persönliche Übermittlung von Nachrichten und Dateien von einem Sender an einen Empfänger, genauer an in ein Postfach. Wer an diesem Dienst teilnehmen will, braucht folglich eine eigene E-Mail-Adresse, d.h. ein Postfach. Solche Adressen sind an dem berühmten @ (sprich: englisch "at", also "bei") in der Mitte erkennbar.

Vor allem im Business-Bereich verdrängt E-Mail nach und nach die herkömmliche Briefpost (von E-Mail-Anhängern liebevoll oder verächtlich als "Schneckenpost" oder "snail mail" bezeichnet). Auch das Fax ist eine durch E-Mail gefährdete Gattung. Die Vorteile liegen auf der Hand:

• E-Mails brauchen meist nur wenige Minuten vom Sender zum Empfänger, egal ob einige wenige oder mehrere tausend Kilometer zwischen ihnen liegen
• E-Mails sind preiswert. Im Vergleich zu Briefen fallen für einfache E-Mails nur Pfennigbeträge an
• Gegenüber einem Telefonat bieten sie den Vorteil, daß Vereinbarungen oder dergleichen darin schriftlich festgehalten werden
• Moderne E-Mail-Programme können E-Mails in einer durchsuchbaren Datenbank speichern, so daß Sie vor längerer Zeit gesendete oder empfangene Mails leicht wiederfinden
• Der Mime-Standard, der sich bei E-Mails allmählich durchsetzt, erlaubt das bequeme Anhängen beliebiger Computerdateien an eine Mail, so daß E-Mail auch für den individuellen Austausch von Dateien immer mehr Bedeutung gewinnt
• E-Mail zwingt Sender und Empfänger nicht, gleichzeitig online zu sein. Sie holen sich Ihre E-Mails ab, wenn Sie gerade Zeit haben
• Neben der Möglichkeit, mit bestimmten anderen Internet-Teilnehmern Nachrichten und Daten auszutauschen, können Sie mit einer eigenen E-Mail-Adresse auch an Mailing-Listen teilnehmen, die Sie interessieren.

Das heutige E-Mail-System hat aber auch noch mit einigen Problemen zu kämpfen. Eine normale E-Mail ist auf dem Weg vom Sender zum Empfänger etwa so geheim wie eine Ansichtskarte. Für vertrauliche Mitteilungen oder sensible Daten ist sie ungeeignet. Mittlerweile gibt es Verschlüsselungsverfahren wie PGP (Pretty Good Privacy), die das individuelle Kodieren und Dekodieren von E-Mails und angehängten Dateien erlauben. Voraussetzung ist dazu jedoch, daß sowohl Sender als auch Empfänger über eine entsprechende Zusatzsoftware verfügen und zuvor ihre öffentlichen Kodierschlüssel austauschen.

Technisches/SMTP

E-Mails werden immer mit Hilfe eines Postfachs versendet. Unser Rechner verbindet sich mit dem Postfach und übergibt die Daten. Danach kümmert sich das Postfach darum, diese Daten dem Empfänger zuzustellen. Wenn dies mißlingt erhält das Postfach (an sich der Rechner, der sog. E-Mail-Server) vom Empfänger-Postfach eine Fehlermeldung zurück.

Beim Empfang geht es den Weg rückwärts. Unser Rechner holt bei unserem Postfach eingegangene Post ab. Wenn diese Daten - und nichts anderes ist E-Post - bei uns angekommen sind, werden sie im Speicher des Postfachs gelöscht.

Jedes Postfach hat eine Adresse. Es gibt aber auch Adressen ohne Postfach. Das sind einfach Weiterleitungen wie ein Nachsendeantrag bei der Post. Meine private Adresse ist solch eine Umleitung.

Wenn ich jemandem eine E-Post schicke, dann steht zwar die "echte" Postfach-Adresse als Absender in der E-Mail, aber es gibt auch die Angabe für eine davon abweichende Antwort-Adresse. Und hier wird bei mir immer diese Umleitungs-Adresse genannt. Der Hintergrund ist: Das Postfach und damit auch die Absender-Adresse kann sich ändern, die Umleitungs-Adresse bleibt immer gleich.

Über die Umgangsregeln mit E-Post gibt es ein eigenes Kapitel.

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